Advent- Kindergarten Essen

                                                                                                                                                                                                                          

B. Nach welchem pädagogischen Ansatz arbeiten wir?

 

1. Was bedeutet für mich ein Kind?
 

Jeder Mensch, von Gott geschaffen und gewollt, ist einmalig.

So ist auch jedes Kind etwas Besonderes, es trägt etwas in sich, von der unbeschreiblichen Vielfalt des Lebens.

Gott hat dem Wachstumsprozess und der Kindheit einen sehr großen Zeitraum in unserem kurzen Leben eingeräumt, daran sieht man die Wichtigkeit dieser beiden Prozesse als Grundlagen zur Entwicklung einer gesunden Persönlichkeit.

Das Kind wird von der Denkweise und vom Verhalten seiner Umwelt geprägt.

Das Kind hat schöpferische Kräfte und individuelle Neigungen und Begabungen. Das Kind besitzt eine ausgeprägte Vorstellungskraft und reiche Phantasie, lässt sich begeistern, kann noch über Kleinigkeiten staunen.

Es hat auch einen starken Nachahmungstrieb(sucht sich Vorbilder)

Das Kind im Kindergartenalter hat tausend "Warumfragen", die für seine Eroberung der Umwelt wichtig sind.

Das Kind ist gemütvoll, zärtlich, feinfühlig und beginnt im Kindergartenalter mitmenschliche Gefühle zu entwickeln (Mitleid, Mitfreude ).

Das Kind im Alter von 3-6 besitzt noch kein rechtes Verhältnis zu Raum und Zeit. Es denkt noch stark in Einzelbildern.

Die kindlichen Jahre, d.h. die "Arbeit" des Wachsens und Lernens, des Spielens und Verstehens, des Staunens und Begreifens, die Ernsthaftigkeit des Kindlichen Fühlens und Denkens verdienen es von uns Erwachsenen ernst genommen und in jeder Hinsicht gefördert (nicht "gezogen") zu werden.

 

 

Ein Kind, das ständig kritisiert wird, lernt zu verdammen.

Ein Kind, das geschlagen wird, lernt selbst zu schlagen.

Ein Kind, das verhöhnt wird, lernt Schüchternheit.

Ein Kind, das der Ironie ausgesetzt ist, wird verunsichert.

 

Aber ein Kind, das ermuntert wird, lernt Selbstvertrauen.

 

Ein Kind, dem mit Toleranz begegnet wird, lernt Geduld.

Ein Kind, das gelobt wird, lernt Bewertung.

Ein Kind, das Ehrlichkeit erlebt, lernt Gerechtigkeit.

Ein Kind, das Freundlichkeit erfährt, lernt Freundschaft.

Ein Kind, das Geborgenheit erleben darf, lernt Vertrauen.

Ein Kind, das geliebt und umarmt wird, lernt Liebe in dieser Welt zu empfinden und weiterzugeben.               

 

2. Das einzelne Kind in der Gruppe

 

Wir möchten jedes einzelne Kind effektiv erziehen und fördern.
Dazu ist es in erster Linie notwendig, die Einzigartigkeit jedes Kindes zu erkennen, um in der Lage zu sein, mit seinen individuellen Stärken und Schwächen umzugehen.
Das Kind sollte auch außerhalb der Gruppendynamik beobachtet werden.
Jedes Kind hat seinen eigenen Wissens- und Entwicklungsstand.
Unsere Aufgabe ist es, das einzelne Kind dort abzuholen, wo es sich gerade befindet.
Das bedeutet z.B. einem Kind, dass noch keine gerade Linie schneiden kann, keine komplizierten Schneidearbeiten zu geben, sondern einfach Blätter zum schneiden üben geben.
E. Mühlan vergleicht in seinem Buch "Is was, Mama " die speziellen Fähigkeiten und Begrenzungen mit den drei Farben der Ampel:
Das "grüne Licht " symbolisiert die Fähigkeiten im Leben eines Kindes, In diesem Bereich ist es motiviert, hat es Erfolg und Freude.
Die "gelben" und die "roten Lichter" stehen dagegen für die Begrenzungen. In dem "Gelbbereich" kann es mithalten, jedoch nur durchschnittlich. Das"Rot" sind Gebiete, in denen es weder Freude noch Erfolg hat.
Im Kindergarten ist es wichtig, die "gelben", "roten" und "grünen" Bereiche eines jeden einzelnen Kindes herauszufinden und entsprechend zu fördern.
Am besten gelingt dies, wenn man seine spontanen Neigungen (was das Kind von sich aus gerne tut bzw. ablehnet), seine Gewohnheiten und sein Temperament beobachtet.

 

3. Was kann von einem Kind erwartet werden?

 

Für das Kind ist es wichtig, zu lernen, die ihm gegebenen Rechte auch dem Anderen zuzugestehen d.h. auch die Erzieher/innen haben ein Recht auf Achtung und Akzeptanz ihrer Persönlichkeit, ein Recht auf Vertrauen, ebenfalls die anderen Kinder in der Gruppe.
In einem Zusammenleben, wie in unserem Kindergarten, sind gestellte und durchdachte Regeln genauso unerlässlich, wie festgesetzte Grenzen, die es gilt, vom Kind akzeptiert, aber auch hinterfragt zu werden. Vom Kind wird Achtung vor dem Eigentum des Kindergartens erwartet, d.h. keine mutwillige Zerstörung der Spielmaterialien oder anderer Einrichtungsgegenstände.
Die Aufsichtspflicht des Erziehers und die spontanen, natürlichen Bedürfnisse des Kindes sollten immer wieder so gegeneinander abgewogen werden, damit ein erzieherisches Verhältnis ermöglicht wird, in welchem beide Seiten (Erzieher und Kind) ihren Ansprüchen und Möglichkeiten entsprechend zu ihrem Recht kommen.
Auch die Erzieher/innen haben das Recht auf Selbstbestimmung, d.h. das Kind muss dem Erwachsenen die Freiheit einräumen, über seinen Körper zu bestimmen (z.B. Umarmungen, Schmusen usw. möchte der/die Erwachsene manchmal nicht).
Vieles, was die Erzieher/innen oder andere Kinder in der Gruppe tun, scheint oft selbstverständlich. Die Kinder sollen lernen, sich auf höfliche Umgangsformen einzulassen und ein "Bitte" und "Danke" äußern.

 

 

4. Regeln und Inhalte im Kindergartenalltag

 

Im Gruppenraum
 
  •   es werden Hausschuhe oder Rutschesocken getragen.
  •   jedes Kind darf sich während des Freispiels selbst aussuchen, was und mit wem es spielen möchte.
  •   in den verschiedenen Spielecken kann immer nur eine bestimmte Anzahl von Kindern spielen.
  •   wenn Kinder in einer Spielecke mitspielen möchten, müssen sie die  Kinder  fragen, die dort schon spielen und ggf. auch  ein "Nein" akzeptieren.
  •   nach Beendigung des Spiels in der Aktionsecke wird immer wieder von den Kindern aufgeräumt, die dort gespielt haben.
  •   nach dem Basteln am Tisch räumt jedes Kind seinen Platz auf.
  •   von den Kindern wird sorgsamer Umgang mit den Spielmaterialien erwartet.
  •   die Spielsachen aus den verschiedenen Aktionsecken werden in der Regel nicht aus der jeweiligen Ecke in eine andere gebracht.
  •   im Gruppenraum wird nicht gerannt und nicht geschrieen.
 
Beim Frühstück

  • An einem runden Tisch, der ruhig und etwas abseits liegt, können die Kinder von  7.3O bis 9.OO Uhr frühstücken.
  • Es frühstücken nicht alle Kinder im Kindergarten, in der Regel nur die, die zu Hause nicht gefrühstückt haben.
  • Jeden Donnerstag stellt der Kindergarten ein Müslifrühstück, mit verschiedenen Müslisorten, Milch und Joghurt. An diesem Tag wird gemeinsam um 9.OO Uhr gefrühstückt.
  • Es dürfen keine Süßigkeiten in den Kindergarten mitgebracht werden.  (Milchschnitte, Schokoriegel usw.)
  • Joghurt oder Quark soll in neutralen Behältern mitgebracht werden.
  • Tee und Mineralwasser stellt der Kindergarten zur Verfügung.
  • Die Kinder sollen nicht mit ihrem Frühstück durch den Raum laufen.
 
Morgenkreis
 
  • Wir beginnen den Morgenkreis mit einem Begrüßungslied, einem Gebet und einem christlichen Lied.
  • Es werden Lieder zur Jahreszeit gesungen, Fingerspiele, Sprüche und Kreisspiele angeboten.
  • Wir stellen fest, welches Kind fehlt.(evtl. Urlaubspost vorlesen)
  • Es werden aktuelle Probleme angeschnitten und besprochen z.B. Spielzeug ist kaputt, Streitigkeiten
  • Zum Morgenkreis kann auch etwas Besonderes mitgebracht und gezeigt werden z.B. Muscheln, Blätter usw.
  • Themenbezogene Bilderbücher und Geschichten, sowie auch Anschauungsbilder oder Material werden angeboten.
  • Einmal in der Woche wird eine Geschichte aus der Bibel vorgespielt.
  • Täglich verteilt ein Kind etwas Obst oder Gemüse (Äpfel, Bananen, Paprika, Gurke usw.) in der Kinderrunde.
  • Planungen und kurze Informationen zum Kindergartenalltag oder Feste werden an die Kinder weitergegeben.
Regeln im Morgenkreis:
  • Es redet immer nur ein Kind.
  • Wer etwas sagen will, kann dies durch ein Handzeichen ankündigen.
         (Diese Regel ermöglicht auch ruhigeren Kindern eine Beteiligung)

 

5. Mit welchen konkreten Maßnahmen wird die Charakterbildung   gefördert?

 

Charaktererziehung hat einen hohen Stellenwert bei uns im Advent-Kindergarten.
Wir, die Erzieherinnen des Kindergartens, bemühen uns, die verschiedenen Stärken und Schwächen der Kinder durchgezielte Beobachtung und Gespräche herauszufinden, um sie individuell zu fördern.
Unabhängig von den verschiedenen Charakteren wird das Respektieren und Einhalten der Regeln von allen Kindern erwartet. Unsere Regeln werden nicht in der Form eines Gesetzes gesehen, sondern sind vielmehr dazu da, um unser Miteinander harmonischer zu gestalten. Liebe und Disziplin sind bei einem Kind die Eckpfeiler für die Entwicklung seiner Persönlichkeit. Unser Ziel ist es, den Kindern ein Stück dabei zu helfen, Zuneigung zu zeigen und auch zu empfangen. Wir möchten Einfühlsamkeit, Hilfsbereitschaft und die Achtung vor dem anderen fördern. Dabei sind wir uns bewusst, dass das Vorbildverhalten des Erziehers eine prägende Rolle spielt. Durch den liebevollen Umgang des Erziehers mit den Kindern wird eine Wechselwirkung erreicht, denn die Kinder ahmen das nach, was sie ständig hören, sehen und erleben. Sind wir als Erzieher herzlich, geduldig, gerecht und verantwortungsvoll, überträgt sich das positiv auf die Kinder.
Wer also andere erziehen will, der arbeite und erziehe zuerst sich selbst!
Die Wertvorstellungen des Erziehers werden von den Kindern übernommen. Wir üben z.B. Kritik an Spielzeugwaffen und der Kindergarten wird zur "waffenfreien Zone" erklärt, was von den Kindern akzeptiert wird. Wir benutzen ausgesuchte Bibelgeschichten, um verschiedene Charaktereigenschaften zu unterstreichen bzw. zu fördern. Z.B. Mirjam und Baby Mose – Verantwortung für einen anderen übernehmen, mutig handeln.
Als sehr wichtig sehen wir auch unsere Aufgabe, den Kindern eine positive Grundstimmung zu vermitteln. Wir bewundern viele Dinge aus der Natur und erklären Ursache und Wirkung. So wird die Liebe zur Natur und deren Schutz und Bewahrung gefördert.
Zum sozialen Verhalten gehört auch, dass die Kinder eine gewisse Höflichkeit und Achtung dem anderen gegenüber zeigen (bitte/danke). Wir versuchen den Kindern bewusst zu machen, dass nicht alles selbstverständlich ist und, dass nicht jeder Wunsch (sofort) erfüllbar ist. Es gibt nicht immer eine sofortige Bedürfnisbefriedigung, dadurch wird Geduld geübt.
Einige feste Regeln sind als Richtschnur wichtig. So werden die Kinder angehalten Rücksicht zu nehmen, sich zu entschuldigen, gemeinsam bei Streitigkeiten nach Lösungen zu suchen. Im Morgenkreis bei Rundgesprächen werden sie dazu angehalten, anderen zuzuhören und ausreden zu lassen. Weiterhin gehört zur Charakterbildung das Lernen, sorgsam mit dem Spielzeug und dem Mobiliar des Kindergartens umzugehen.
Für die Kinder ist ein geregelter gleichlaufender Tagesablauf eine große Hilfe, denn durch die gleichbleibenden Rituale werden bestimmte Verhaltensmuster gefestigt.
Wir bemühen uns danach zu fragen, wie das Kind ist und wie man seine Individualität fördern bzw. wie man ihm gerecht werden kann.

 

6. Wo liegen für uns die praktischen Vorteile der Arbeit nach der
     Erziehungslehre von Ellen G. White?

 

Wer war Ellen G. White?
Vor etwa 12o Jahren lebte in Nordamerika eine junge Frau mit Namen Ellen Gould White. Sie war verheiratet mit dem um einige Jahre älteren James White, den sie sehr liebte und der sie bei ihrer Arbeit als Mutter, Hausfrau, Laienpredigerin, Schriftstellerin und Publizistin unterstützte, wo er konnte. Sie hatten zusammen vier Kinder, von denen zwei bereits früh starben.
Trotz der Schicksalsschläge nahm sie ihr Leben ganz aus Gottes Hand und ließ sich in ihrer Arbeit nicht entmutigen. Sie selbst sagt von sich, dass sie leidenschaftlich gern Bücher gelesen habe, ihr Lieblingsbuch jedoch sei die Bibel gewesen. Aus ihr nahm sie jenes Menschenbild, das sie vornehmlich dazu inspirierte, soviel über Gesundheit, Erziehung und alle praktischen Bereiche des Lebens zu publizieren. Ihr gesamtes schriftstellerisches Schaffen umfasst 80 Werke, worunter auch viele theologische Bücher zu finden sind.
Sie erkannte, dass der Mensch eine Einheit aus Körper, Seele und Geist ist und, dass er zwangsläufig verkümmern muss, wenn nur ein Bereich betont wird. Jesus selbst lehrte nicht nur, sondern er heilte auch die körperlichen Krankheiten der Menschen.
Besonders lagen Ellen G. White die Kinder am Herzen, denn sollten aus ihnen einmal Erwachsene mit einer charakterstarken Persönlichkeit werden, musste der Grundstein dafür sehr früh gelegt werden. Nur mit einer liebenden und geborgenen Atmosphäre einer Familie erfährt ein Kind jene Erziehung, bei der es eine seelisch, geistig und körperlich gesunde Entwicklung durchläuft. Es sollten entsprechend diesen Gedankens auch Schulen, Kindergärten und andere pädagogische Einrichtungen geführt werden, sodass eine optimale Entwicklung der kindlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse gewährleistet ist. Nach ihrer Vorstellung sah das ganz praktisch aus, z.B. wurde in den nach ihrem Vorbild gegründeten Schulen nicht nur auf Schulbänken gesessen und "gebüffelt", sondern viel musiziert, gesungen und was ganz wichtig war, in der freien Natur gearbeitet und geturnt.
Ellen G. White hat ihr schriftstellerisches Werk nie dogmatisch gesehen, sondern wollte dem Menschen ihrer Zeit (und auch den folgenden Generationen) durch ihre Bücher ganz praktische Lebenshilfen geben.
So verstehen wir auch unsere pädagogische Arbeit nach ihrem Vorbild in unserem Kindergarten als eine ganz praktische Hilfe, um unser Konzept zu entwickeln. Ein Konzept, das das Kind in seiner Ganzheit und Einzigartigkeit sieht und fördert.
 
Elke Pengel

 

7. Welche Bibelthemen sind der Entwicklung unserer Kinder förderlich?

 

 

Biblische Berichte Folgende Lebenshilfen werden vermittelt 
    
Schöpfung Existenzberechtigung, wo komme ich her 
Noah    

Gehorsam kann Leben retten

 
Jakob und Esau Geschwisterkonflikte 
Der kleine Mose wird vor dem Tod bewahrt Gott beschützt kleine Kinder 
David – vom Schafhirten zum König Gehorsam und Treue führen zum Erfolg 
Daniel in der Löwengrube Gott beschützt auch vor wilden Tieren 
Jona 

Gott hört uns selbst im tiefsten Meer,Gott ist gnädig

 
David und Goliath Gott hilft kleinen Menschen 
Jesu Geburt und Kindheit Kinder identifizieren sich mit Jesus 
Der Zöllner Zachäus Jesus befasst sich mit Betrügern und zeigt seine Liebe 
Bartimäus          Jesus kann Krankheiten heilen 
Die Tochter des Jairus Jesus besiegt den Tod 
Der Lahme und seine 4 Freunde  Freunde sind wichtig 
Die Speisung der 5000 Jesus versorgt uns 
Jesus stillt den Sturm Jesus ist mächtiger als die Gefahr 
Der verlorene Sohn Auch wenn ich Unsinn mache, vergisst Gott mich nicht 
Der gute Hirte, Das verlorene Schaf Jesus kümmert sich um "verloren gegangene" Menschen  
Der barmherzige Samariter Jeder kann Gutes tun, helfen macht Freude 
Sorgt euch nicht Ruhe und Entspannung 
  

 

 
Wie setzen wir Bibelthemen ein?

 

Die biblischen Geschichten werden in kindgerechter Form erzählt, dazu werden Bilderbücher oder Bildmaterial gezeigt. Auch durch Bodentheater und Rollenspiele werden Geschichten dargestellt. Christliche Lieder begleiten die Themen. Das Thema "Schöpfung" kann durch viele Experimente der Natur interessant gestaltet werden. Die Auswahl des biblischen Themas kann sich auf die Jahreszeit beziehen (z.B. Jesu Geburt zur Weihnachtszeit) oder auch auf die momentane Situation der Kinder z.B. die Geschichte von Josef bei Geschwisterkonflikten. Durch ähnliche Geschichten sollen die Kinder die Problematik erkennen, Lösungsmöglichkeiten werden gezeigt.
In Gesprächen im Elternkreis werden Informationen und Hintergründe der biblischen
Geschichte erarbeitet.

Wie machen wir die Bibelthemen für die Kinder nachvollziehbar?

Wir erzählen die biblischen Geschichten so, dass Unbekanntes anschaulich verdeutlicht wird, z.B. bei der Geschichte vom Zachäus werden die Aufgaben eines Zöllners darstellt und, wie dieser Zöllner die Menschen betrogen hatte. Die geschichten werden wiederholt. Durch Puppenspiele werden die Situationen veranschaulicht. Die Kinder haben die Möglichkeit die Geschichten selber nachzuspielne, dadurch wird der Inhalt vertieft.
Wir stellen einen lebendigen Gott vor, der nicht nur damals helfen konnte, sondern der auch heute noch für uns da ist und uns behüten möchte, so wie der gute Hirte das verlorene Schaf sucht und es rettet.
 
 

 

8. Welchen Stellenwert haben bei uns Gesundheit und Ernährung?

 

 

 

Die Gesundheit der Kinder ist uns sehr wichtig. Deshalb sind wir bemüht, den Speiseplan der Kinder durch gesunde abwechslungsreiche Nahrungsmittel zu erweitern. Im täglichen Morgenkreis werden den Kindern Obst und Gemüse in mundgerechten Portionen angeboten. Außerdem bieten wir einmal wöchentlich ein Müslifrühstück an. Süßigkeiten sind im Kindergartenalltag tabu.
Folgende Themen werden den Kindern dargestellt:
 
  •  Zahnpflege, Körperpflege
  • Was geht in meinem Körper vor?
  • Was tut meinem Körper gut, was nicht?
  • Warum muss ich mich bewegen?
  • Sexualerziehung
 
Wir achten darauf, dass die Kinder genügend Bewegungsmöglichkeiten haben. Sofern es das Wetter erlaubt, gehen wir mit den Kindern nach draußen.
Für Eltern bieten wir Informations- und Gesprächsnachmittage an, in denen Fachleute über Gesundheitsthemen berichten. 

 

9. In welchem Verhältnis stehen Freispiel, indirektes Angebot und
      gezielte Aktivität zueinander?

 

Lernentwicklung und Ziele im Freispiel 

Ein sehr großer Teil im regelmäßigen Tagesablauf ist dem Freispiel gewidmet. Während des Freispiels haben die Kinder die Möglichkeit, ihren Spielbereich zu suchen, Mitspieler auszuwählen und in Ruhe das zu tun, was gerade ihrem Spielbedürfnis entspricht. Natürlich gibt es dabei auch einige Regeln, die einzuhalten sind, um einen harmonischen Tagesablauf zu gewähren. Die Kinder müssen Rücksicht auf die Gesamtheit der Gruppe nehmen, z.B. dürfen sie nicht im Gruppenraum laut schreien oder rennen. Dies "heben" wir uns für die Freispielzeit im Freien auf.
Ein großer wichtiger Lernbereich ist das Rollenspiel. Ihm wird viel Raum gegeben z.B. kleine Wohnung in der Puppenecke, Babyecke, Kinderpost, Kaufmannsladen, Büro, Krankenhaus. Zudem werden Utensilien wie Decken, Kissen, Matten und Verkleidungssachen angeboten.
Die Kinder können und sollen wählen, was sie mit wem wie tun wollen. Dadurch werden Planungsverhalten und Selbstverantwortlichkeit gefördert. In einem bestimmten Zeitrahmen kann ein eigenes Spieltempo gewählt werden und ein individueller Spielplatz innerhalb einer vereinbarten Ordnung genutzt werden. Dadurch werden Zeit- und Raumbewusstsein gefördert.
Nicht alle werden das Gleich zur selben Zeit tun können, sondern üben unterschiedliche Tätigkeiten aus.
Einfühlungsvermögen im Lern- und Lebensraum wird gefördert.
Es gibt unterschiedliche Schwierigkeitsgrade bei den Tätigkeiten und ein selbstgesetztes "Anspruchsniveau" kann realisiert werden. Dadurch werden individuelle Lernentwicklungsstrategien aufgebaut.
Hilfen werden gegeben und genommen:
d.h. Das Kind nimmt Hilfe vom Erwachsenen oder einem Kind in Anspruch. Das Kind gibt einem andern Hilfe.
Umwege zu gehen ist erlaubt, oft findet man dadurch den besten Weg bzw. die beste Lösung. So werden Erfolgszuversicht und positives Leistungsverhalten gefördert.
Tätigkeiten und Erfahrungen oder Fortschritte können den anderen Kindern "öffentlich" gemacht werden. Dadurch wird das Selbstwertgefühl gefördert.
Beim Malen, Schneiden und Basteln nach eigenen Ideen oder durch Anregungen des Erziehers werden Kreativität, Feinmotorik und Selbständigkeit gefördert.

Indirektes Angebot

Indirektes Angebot heißt für uns, den Kindern immer wieder Impulse zu geben, vor allem auch während der Freispielzeit. Das bedeutet auch für uns Erzieher eine große Flexibilität, um auf die momentanen Bedürfnisse der Kinder einzugehen. An einem Regentag z.B. werden die Kinder unruhig und möchten sich bewegen. Nun muss schnell etwas gefunden werden, was dem Bedürfnis nach intensiver Bewegung nahe kommt: tanzen, turnen, rhythmische Bewegungsübungen etc.

Die Erzieherin beobachtet wo das einzelne Kind einen Nachholbedarf hat oder was es vermeidet. Wo sind Defizite? Welche Bedürfnisse hat das einzelne Kind? Während der Freispielzeit hat der Erzieher die Möglichkeit mit einzelnen oder mehreren Kindern verschiedene Aktivitäten durchzuführen.

 

 

Gezielte Aktivität

 

In Teambesprechungen wird die momentane Situation der Gruppe festgehalten und besprochen und überlegt, welche Aktivitäten sinnvoll sind und welche Themen vertieft werden und/oder spielerisch aufgegriffen werden. Es wird überlegt, welches Bilderbuch, welches Material, welches Kreisspiel etc. eingesetzt wird.